Wie erstelle ich ein Outline?

Wie erstelle ich ein Outline?

Erst mal: was zum Henker ist ein Outline? Und warum braucht man das?

Ein Outline ist eine Art Skizze deines geplanten Buches. Es umreißt die Handlung deiner Geschichte und enthält alles Wichtige, was du unbedingt in deinem Buch haben willst. Es ist also wie eine Anleitung für dich selbst, während du schreibst.
Du brauchst es, damit deine Handlung einem roten Faden folgt und damit du die Kontrolle und den Überblick behältst. Es hilft dir auch extrem, Plot  Holes zu vermeiden. Ich persönlich liebe es außerdem, wenn zu anfangs unbedeutende Sachen später plötzlich wichtig werden und die Lesenden diesen „jetzt ergibt das alles Sinn!“-Moment haben. So was muss man aber planen.
Es gibt Millionen andere Vorteile eines Outlines, um das soll es aber hier nicht gehen.

Wichtig ist schlussendlich so oder so nur das, was für dich am besten funktioniert. Ich zeige hier die 7 Schritte zum Outline, die ich persönlich anwende.

7 Schritte zum Outline

1.  Ideen-Kramschublade erstellen
Im ersten Schritt sammle ich all meine Ideen in einem Word-Dokument. Und ich meine alle. Alles was so durch meinen Kopf schwirrt, kommt in die digitale Schublade. Das kann von einzelnen Zitaten über ganze Dialoge und Szenen, über Charaktere und detaillierte Beschreibungen bis hin zu inspirierenden Bildern (gerade für das World Building) reichen.  Man könnte es auch „Brainstorming“ nennen… ich finde  Kramschublade besser.

2. Post-it-mania
Als nächstes suche ich alle Schlüssel-Szenen aus der Ideen-Kramschublade und schreibe sie auf Post-its. Das können Tode, Plot-Twists, die Klimax, die erste Kuss-Szene, Schlachten oder andere für die Handlung extrem wichtige Momente sein. Diese Post-its klebe ich in der richtigen Reihenfolge auf ein weißes Board (oder eine Wand, oder was man halt so hat…)

3. Lücken füllen
Jetzt fallen Plot Holes sehr schnell auf. Lücken zu füllen kann schwierig sein und lange dauern, aber ich weiß, dass ich später froh sein werde, das Problem jetzt schon gelöst zu haben. Später wird’s nämlich nicht einfacher sein. Außerdem prüfe ich den Zeitverlauf. Wenn der Protagonist in einem Tag auf dem Pferd quer über den Kontinent reisen kann, ist mein Kontinent entweder sehr klein oder ich muss Super-Pferde einbauen.

4. Auf einen guten Mix prüfen
In diesem Schritt teile ich mein Board schon in verschiedene Kapitel auf. Das kann aber natürlich noch geändert werden. Es geht mehr darum zu sehen, ob die Handlung abwechslungsreich ist und es einen Wechsel zwischen Erfolg und Misserfolg gibt. Gerade Misserfolge sind es schließlich, die uns mit den Charakteren verbinden. Schwertkämpfe sind zwar spannend, aber wenn die Protagonistin in jedem Kapitel einen Schwertkampf hat, den sie locker gewinnt, wird’s langweilig. Ich persönlich mag einen guten Mix zwischen Gewalt, Dialogen und Sex.

5. Dekorieren
Vom Board geht es wieder an den Computer. Alles was ich nun auf Post-its habe kommt wieder in ein digitales Dokument. Erinnert ihr euch noch an die Ideen-Kramschublade? Sie ist zurück!
Wenn alles wieder in einem Word-Dokument ist, nehme ich all die Kleinigkeiten, Beschreibungen, Dialoge und Zitate aus der Ideen-Kramschublade und füge sie in mein Outline ein, damit sie dann auch an passender Stelle wirklich vorkommen.

6. Charakter-Brille aufsetzen
Jetzt habe ich Spannung, Abwechslung und keine Plot Holes mehr. Aber ergibt das alles auch Sinn? Ich gehe dazu nochmal durch das Outline mit „den Augen meiner Charaktere“. Zumindest der Wichtigen.  Spannung entsteht nur, wenn es auch rational ist. Es soll kein „Hä? Aber…“-Moment entstehen. Gerade beim Antagonisten kann das schwierig sein, da man dazu tendiert, den „Bösen“ auch als den „Dummen“ zu sehen. Der Protagonist ist also bekanntlich der beste Schwertkämpfer? Warum sollte der Antagonist ihn dann in einen Hinterhalt locken, wo er ihn alleine mit dem Schwert angreift?

7. Ausmisten
Der Teil kann echt hart sein. Hier geht es darum, alles rauszustreichen was nichts zur Haupthandlung beiträgt. Ich frage mich da immer: „Wenn ich das hier lösche, müsste ich dann irgendwas anderes in meinem Buch ändern?“ Wenn die Antwort klar „nein“ ist, wird es gelöscht. Das können einzelne Szenen sein, aber auch ganze Charaktere. Gerade wenn man die Szene oder die Figur sehr gerne mochte, kann das hart sein. Wenn ich zum Beispiel ein Kapitel einem Traum der Protagonistin widme, ist das absolut sinnvoll wenn sie danach deswegen ihre Meinung oder ihr Handeln ändert oder eine Entscheidung trifft. Wenn nichts davon der Fall ist, was hat es in der Geschichte zu suchen? Jetzt mögen viele denken „aber… Charakter development!“. Ich persönlich finde aber, es gibt bessere Wege für Charakter development. Zum Beispiel die zentrale Handlung selbst.

Das war’s! So erstelle ich mein Outline. Es gibt aber natürlich noch tausend andere Wege dafür, oft auch mit lustigen Namen wie Schneeflockenmethode, der Skelett-Umriss… Egal wie man es nennt, wie ihr es macht, ist schlussendlich euch selbst überlassen, Hauptsache es funktioniert.

Ich hoffe dieser Beitrag hilft euch! Postet Kommentare, wie ihr euer Outline erstellt, gerne auf meinem Instagram Beitrag. Für Updates zu meinem Schreibtipps, folgt mir auf Instagram auf delia_schreibt.
Bis bald!

Eure Delia

 

 

[Werbung unbezahlt]. Hier noch ein paar Links die mir persönlich sehr geholfen haben:

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