Ich habe noch von keinem Buch gehört, dessen Rohfassung gleich perfekt und bereit für die Publikation war. Jedes Manuskript braucht Überarbeitung. Hier zeige ich meine 6 Schritte, in denen ich mein Buch überarbeite.
1. Überarbeitung während des Schreibens
Bereits während des Schreibens lege ich immer wieder „aktive Pausen“ ein, in denen ich das bereits Geschriebene korrekturlese und auch stilistisch nochmal überarbeite. Sind die Dialoge / Monologe zu lang? Habe ich alles erwähnt, was laut meinem Outline ins Kapitel muss? Gibt es auffällige Wortwiederholungen? etc.
2. Erste Komplett-Überarbeitung
Wenn die Rohfassung fertig ist, lese ich das gesamte Manuskript (mindestens) einmal durch. Dabei geht es darum, die gröbsten Fehler zu korrigieren. Plotholes, die man bisher übersehen hatte, unpassende Szenen, vergessene Hinweise oder Dinge, die man später geändert hatte und von denen aber noch „Überbleibsel“ da sind. Grob gesagt, alles, was wichtig ist, um inhaltlich stimmig zu sein.
3. Testleser-Feedback einarbeiten
Sobald das erste Feedback der Testlesenden reinkommt, fange ich an, mein Manuskript erneut zu überarbeiten. Das kann schnell gehen, wenn es nur kleine Anmerkungen zu Details gab oder etwas aufwendiger, wenn ganze Szenen nicht so ankamen wie erhofft. Ganz interessant finde ich hier „Theorien“ von den Testlesenden, die man selbst nicht bedacht hatte. Natürlich gibt es das in jedem Buch, dass man sich Gedanken zu etwas macht, was für die Geschichte nicht relevant ist und man das einfach nicht weiß. Ist man auf der anderen Seite muss man sich dann aber überlegen, ob man das so stehen lassen will oder nochmal ausarbeitet.
4. Farbenfrohes Überarbeiten
Schon während des Einarbeitens des Testleser-Feedbacks fange ich an, mein Manuskript bunt einzufärben und weite das bei einem weiteren Lesedurchgang aus. Jede Farbe steht für etwas anderes, z.B.
- Blau für Abschnitte, die umformuliert werden müssen,
- Gelb für Abschnitte die gekürzt werden müssen,
- Grün für Abschnitte, bei denen etwas fehlt
- Orange für einzelnde Wörter die mir auffallen (wobei dieser Teil hier erst wenig Beachtung bekommt und erst später dann wieder mehr)
Alles eingefärbte wird anschließend überarbeitet.
5. Einzelne Wörter überarbeiten
Was in Schritt 4 orange markiert wurde, wird jetzt nochmal unter die Lupe genommen. Und nicht nur das, sondern das ganze Buch wird auf einzelne Wörter abgesucht, die verbesserungsfähig sind oder gar gestrichen werden können. Damit meine ich unnötige Adverben, zwecklose Füllwörter oder stilistisch ungünstig gewählte Ausdrücke. Das ist bestimmt nicht einfach und es wird einem auch nicht gelingen, all diese Kleinigkeiten selber zu finden. Deswegen verlasse ich mich auch auf Schritt 6.
6. Professionelles Lektorat
Damit meine ich wirklich ein professionelles Lektorat, das man bezahlt, damit geschulte Leute das Manuskript stilistisch überarbeiten. Das ist wohl bemerkt nicht „nur“ ein Korrektorat, bei dem „nur“ die Grammatik geprüft wird. Ein Lektorat ist für mich ein unumgänglicher Schritt, wenn man ein Buch veröffentlichen will.
Ich persönlich habe aber bisher noch keine Erfahrungen mit Lektoraten gemacht, plane aber, eins für meinen Roman zu finden das beides – lektorieren und korrigieren – anbietet. Falls ihr dazu Tipps habt, gerne kommentieren!
Das waren meine 6 Schritte, wie ich mein Buch überarbeite. Für Updates zu meinem Blog, folgt mir bei Instagram auf delia_schreibt. Kommentare und Fragen auch gerne direkt dort!