Wie erstellt man ein Charakterprofil?

Wie erstellt man einen Charakter

Wenn man anfängt an einem Roman zu arbeiten, ist das meist eine der ersten Fragen. Man hat zwar eine vage Idee für einen Charakter, aber es fehlt noch das gewisse Etwas und einiges an Details, um ihn zu einer lebhaften Figur zu entwickeln. Hier zeige ich euch, wie ich meine Charaktere ausarbeite, aufgeteilt in 3 simple Kategorien.

Es wird oft von „Dreidimensionalen Charakteren“ gesprochen. Es gibt verschiedene Ansichten, was genau die drei Dimensionen sind; ich habe jedoch mein Charakterprofil nach der Theorie strukturiert, die mir am sinnvollsten erschien und die es schon am längsten gibt*.

1.  Aussehen (Physische Dimension)

  • Alter (was somit auch Lebenserfahrung heißt)
  • Geschlecht
  • Ethnizität
  • Gesundheit  (Ist sie athletisch? Eine Sportlerin? Oder geht sie an Krücken? Oder ist sie auf der Couch zu hause?)
  • Körperbau (Größe, Gewicht, etc.)
  • Typische Kleidung
  • Gesicht (Haare, Augenfarbe, etc. Wenn ihr Mühe habt, euch die Gesichter genau vorzustellen, sucht einfach in der Google Bilder-Suche nach solchen Menschen, am besten unbekannte Personen, und speichert deren Bild in eurem Charakterprofil)
  • Auffälligkeiten (Tattoos, auffälliger Leberfleck, etc.)

2.  Soziales Verhalten (Soziologische Dimension)

  • Finanzen (reich vs. arm)
  • Kultur / Werte (Wie definiert sie was Richtig und was Falsch ist? )
  • Religion (An was glaubt der Charakter?)
  • Herkunft (Land & Stadt)
  • Freunde (Freunde sagen viel über jemanden aus, sie beeinflussen einen)
  • Ausbildung
  • Beruf
  • Hobbies (jeder hat Hobbies, etwas das er/sie tut, wenn er gerade nicht Monster tötet oder Prinzessinnen rettet)
  • Sexuelle Orientierung
  • Ruf & Ansehen

3.  Charakter (Psychologische Dimension)

  • Familie (denn was prägt einen mehr als die Familie)
  • Ängste
  • Stärken (die müssen auch begründet sein. Ein sechzehnjähriger Schuljunge wird nicht plötzlich wie ein Scharfschütze zielen können. Stärken müssen irgendwo her kommen)
  • Schwächen
  • Talente
  • Motivation / Ziel (Gerade für den Hauptcharakter ist dies das Wichtigste! Aus dem Ziel der Protagonistin entwickelt sich schließlich die ganze Handlung deines Buches)
  • Sexuelle Erfahrung
  • Romantische Erfahrung (War er schon mal verliebt? Schon mal in einer Beziehung?)
  • Vorlieben (Was bringt sie ins Schwitzen, was bringt sie aus dem Konzept)
  • Introvertiert vs extrovertiert
  • Kreativ vs analytisch
  • Tabus (Was sind absolute Tabu-Themen oder Handlungen für den Charakter?)
  • Zitate

Wenn ihr die erste Version des Charakterprofils erstellt habt, stellt ihr euch noch folgende drei Fragen:

1. Was ist der Konflikt mit dem der Charakter kämpft?
Gerade beim Protagonist hat sein innerer Zwiespalt eine Auswirkung auf sein Handeln und somit die ganze Geschichte.
2. In was wird sich der Charakter entwickeln / verändern?
Meist ist das ein Punkt aus der psychologischen Dimension. Von schüchtern zu mutig, von egoistisch zu altruistisch. Meist geht das auch mit Punkten aus den anderen Dimensionen einher, zum Beispiel verändert sich auch das Aussehen. Markiert euch diese Punkte im Charakterprofil.
3.  Was davon ist wirklich relevant für die Lesenden?
Ihr müsst nicht den ganzen Steckbrief zu jedem Charakter im Buch unterbringen. Zeigt nur das, was nötig ist.

Kleine Anmerkung: Ich erhebe nicht den Anspruch darauf, dass obige Liste komplett ist. Das deckt nur das Wichtigste ab. Natürlich gibt es auch Fragebögen mit über 100 Fragen zu euren Charakteren. Mir persönlich haben die obigen gereicht.

Ich hoffe dieser Beitrag hilft euch! Kommentare gerne auf meinen Instagram Beitrag. Für Updates zu meinem Schreibtipps, folgt mir auf Instagram auf delia_schreibt.
Bis bald!

 

 

* Die Theorie über die „Dreidimensionalen Charakter“, die mich überzeugte, stammt von  Lajos Egri.

Hier noch ein paar Quellen / Ressourcen die ich äußerst hilfreich fand:

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