Das Buch ist geschrieben und auf einer Plattform erhältlich – yaay! Doch als Selfpublisher und Neuautor kennt einen ja keiner. Was also tun? Marketing! Doch wo und wie? Auf Amazon direkt? Das wäre das beste, kann ich aber nicht, da man dazu eine Umsatzsteuernummer braucht, die ich als Autorin im Nebenverdienst nicht habe / haben will. Google? Auf welches Keyword soll man denn bieten? Social Media? Hmpf … könnte ein Versuch wert sein!
Da auf Instagram eine sehr große Bücher-Community unterwegs ist und Werbung auf Instagram recht billig ist, bietet sich das an. Ich hatte aber Berichte gelesen, dass es zwar einfach und billig ist, dafür aber auch nicht sonderlich effektiv. Trotzdem wollte ich es mal ausprobieren. Ein mal mehr hat die Neugierde in mir gewonnen.
Business Profil bei Instagram einrichten
Das sind nur ein paar Klicks, und ändern tut sich auf der Profilseite nicht viel. Man kann bis zu 3 Buttons, für Kontaktoptionen, hinzufügen. Und in einem hellen Grauton steht dann der Beruf, den man ausgewählt hat, unter dem Namen.
Um auf ein Business Profil umstellen zu können, muss man das Instagram Profil aber mit einer Facebook Seite oder einem Facebook Account verknüpfen. Das war für mich schon ein Hindernis, da ich keinen Facebook Account als Autorin habe. Ich konnte dann aber mit meinem „Normalo“ Facebook Account eine Autorenseite erstellen und diese mit Instagram verknüpfen. Jetzt habe ich da eine etwas traurige Facebook-Seite die ich nicht wirklich pflege, aber was soll’s.
Praktisch war aber, dass man mit einem Business Profil auf Instagram eine neue Sparte „Insights“ in der Menüleiste hat. Dort sieht man, wann seine Follower auf Instagram unterwegs sind, welches die besten Beiträge nach Likes / Reichweite / Impressionen, etc. waren und ein paar andere, ganz interessante Fakten über sein eigenes Profil.
Werbung aufsetzen
Instagram Werbung aufsetzen kann man entweder über die Facebook Seite (auf dem Laptop) oder in der Instagram App (auf dem Handy / Tablet). Bei mir wurde, direkt nachdem ich auf das Business Profil umgestellt hatte, dafür Werbung gemacht, dass ich 10 € Guthaben für Werbung bekomme, wenn ich es über Facebook mache (Inception: Werbung um Werbung zu machen… ) . Da fiel mir die Entscheidung leicht.
Das Aufsetzen der Werbung auf Instagram war ganz leicht. Erst musste ich einen Beitrag auswählen. Man konnte nur bestehende Beiträge auf Facebook auswählen, aber das war ja schnell gemacht. Ich hatte mein Buchcover auf dem Bild, einen kleinen Text dazu und auf die Amazon Seite meines eBook verlinkt
Als nächstes musste ich das „Ziel“ auswählen – was für mich definitiv „Interaktion“ war (also Klicks). Die andere Option wäre „Nachrichten“ als Ziel gewesen, also wie viele sich dann bei dir über Direct Message melden.
Dann musste ich die Zielgruppe wählen. Ich konnte sie entweder selbst einstellen oder „ähnliche wie meine Follower“ auswählen. Für mich war ersteres sinnvoller.
Erst ging es um die Altersbeschränkung (bei mir 18-42) dann die Regionen (bei mir Österreich, Deutschland, Schweiz) und die Interessen. Bei den Kategorien für die „Interessen“ gab es leider nicht sonderlich spezifische Optionen. Daher wurde es bei mir dann „Fantasyroman“, „Bücher“ und „lesen“. Ich hatte die Zielgruppe eigentlich kleiner halten wollen, aber mit nur „Fantasyroman“, ließ mich Facebook die Werbung nicht aufsetzen da die Zielgruppe zu klein war. Je nach dem was man einstellt, zeigt Facebook, wie groß die potenzielle Zielgruppe ist. So richtig habe ich der Angabe aber nicht vertraut – die Zahlen schienen mir zu groß. Aber dazu später.
Zum Schluss musste ich Budget, Laufzeit und Zahlungsart wählen. Ich konnte bequem mein Paypal Konto angeben, welches dann nach jedem Tag belastet wurde. Mein Budget war 20 Euro (die 10 € Gutschein plus 10 € , die ich aus meiner Tasche bezahlt habe). Mehr wollte ich nicht investieren, da es ja nur ein kleiner Testlauf sein sollte und ich aus mehreren Berichten wusste, dass Instagram Werbung nicht dafür bekannt ist, effektiv zu sein. Die Laufzeit habe ich auf 7 Tage eingestellt, so dass ich jeden Wochentag einmal abdecke. Mir wurde auch direkt angezeigt, wie viel Leute ich dann mit dieser Zielgruppe, diesem Budget und dieser Laufzeit pro Tag erreichen sollte. Als das gepasst hat, konnte ich „Promotion starten“ klicken und somit die Werbung von Facebook prüfen lassen. Das ging nur ca. 2 Stunden bei mir, danach war die Werbung online – yaaay!
Werbung beobachten & evtl. anpassen
Bei der Instagram Werbung wird einem stets folgendes Angezeigt:
- Erreichte Personen
- Beitragsinteraktionen (Likes & Link Klicks)
- Kosten pro Beitragsinteraktion
- Bisheriger ausgegebener Betrag
Das sind die wichtigsten Kennzahlen. Daneben kann man noch sehen, welche Einstellungen man gemacht hat und ein paar Statistiken zu den Kennzahlen. Da hat sich mein Analyst-Herz doch gefreut 😀 Es hat echt Spaß gemacht, zu sehen, wie die Anzahl an Impressionen (=wie viele Leute die Werbung gesehen haben) und Klicks mit der Zeit hochging. Ich konnte auch sofort sehen, in welchen Bundesländer die Impressionen waren, von welchem Instagram-Geschlecht und in welcher Altersgruppe. Lustig war, dass sich bei mir bis zum Schluss Nordrhein-Westfalen bei Weitem am stärksten durchgesetzt hat, also am meisten Impressionen bekommen hat. Da wohnen also die meisten Leseratten und Fantasy-Nerds 😉 Aber Spaß beiseite.
Was ich nicht wusste war, dass auch Likes als Beitragsinteraktion zählen. Sprich, für jeden Like habe ich ein paar Cents (3-5) bezahlt und mir gedacht, dass die Leute meine Werbung doch nicht liken sollen sondern lieber auf den Link klicken sollen 😛 . Aber nun gut. Ich war zufrieden mit meiner Klickrate, also wieviel % der Leute, die die Werbung gesehen haben, mit der Werbung interagiert haben. Das waren viel mehr als ich gedacht hätte.
Nach ein paar Tagen war die Klickrate zwar immer noch gut, aber ich hatte das Gefühl, die Zielgruppe wurde zu breit. Sogar mein Freund und mein privater Instagram Account haben die Werbung gesehen, obwohl wir beide keinen Hastags mit Büchern oder Lesen folgen, außer eben meinem Autoren Account. Auch die neuen Likes, die rein kamen, waren von Leuten, bei denen ich im Feed absolut kein Interesse an Büchern oder Lesen oder Fantasy feststellen konnte. Wenn Instagram das Interesse so weit definiert („Wenn Leuten, denen du folgst, dieses Interesse haben, hast du das Interesse auch und kriegst dementsprechend auch diese Werbung), erklärt sich auch die große potenzielle Reichweite, die mir angezeigt wurde.
Ich habe dann mein Budget etwas runtergesetzt und die Laufzeit verkürzt. Auch weil ich selbst mit meinem privaten Account die Werbung mehr als ein Mal gesehen habe – was ich schon nervig fand. Da mir Instagram eine so große Reichweite versprochen hatte, hätte ich nicht gedacht, dass die Werbung den selben Leuten zwei Mal gezeigt wird. Naja, wieder was gelernt.
Auswerten
Nach 5 Tagen war meine Werbeaktion dann vorbei und ich hatte für 18 Euro Werbung bekommen, wovon 10 € von dem Gutschein von Facebook kamen. Ich hatte mehr Beitragsinteraktionen als erwartet, natürlich aber hauptsächlich Likes. Nur ein paar Profilbesuche und ein paar Link-Klicks.
Aber jetzt die allerwichtigste Frage: Habe ich dadurch was verkauft? Ja, ich habe in der Zeit, als die Werbung online war, was verkauft. Wo genau die Verkäufe herkamen, weiß ich aber natürlich nicht. Wenn ich aber annehme, dass nur die „Link Klicks“ der Werbung zu einem Verkauf geführt haben könnten, habe ich die 18 € nicht wieder rein geholt.
Auch wenn die Werbung auf Instagram kein gutes Return on Investment gab (also wie viel Geld ich ausgegeben hätte und wie viel ich rein bekommen habe), war es doch sehr spannend für mich. Ob ich Instagram Werbung einem Neuautor empfehlen würde, um sein Buch zu vermarkten? Nein, eher nicht. Viel gebracht hat es nicht. Aber ich habe viel gelernt, es war eine Erfahrung, und 8 € habe ich auch schon für Dümmeres ausgegeben 😉
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