Die Welt von "Anam Bri"

Nitorion
Der große Fluss am Fuße des Abhangs zog sich in Hufeisenform schützend um die Polis. Wind, Eis und Wasser hatten über Jahrhunderte das Plateau zu einem riesigen Theater erodiert, das sich über Kilometer erstreckte. In der Mitte erhob sich das zentrale Plateau, an dessen lamellenartigen Wänden kleine Fenster und schattige Türen, die ins Innere führten, zu erkennen waren. Am Rand ragten mehrere Reihen turmartiger Gebilde aus Sedimentgesteinen in die Höhe. Die meisten davon waren über Brücken und Bögen mit dem zentralen Plateau verbunden, sodass sie wie Wurzeln aussahen, die sich vom Plateau ausbreiteten.

Gleissenstein
Die Polis Gleißenstein wurde auch „die goldene Stadt der Türme“ genannt. Ihre schmalen, verwinkelten Gassen konnten einem das Gefühl geben, in einer kleineren Stadt und nicht in einer Polis zu sein. Die vielen Sandsteintürme, die in den Himmel ragten, schimmerten in verschiedenen Gold- und Rosatönen bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Es hieß, dass in jedem dieser Türme ein Alchemist saß und versuchte, sein Dach zu vergolden, um sich von den anderen abzuheben.
Dazwischen schlängelte sich ein glitzernder Fluss durch die Stadt, über den zahlreiche imposante Brücken gebaut worden waren, auf denen Skulpturen aus Kalkstein zur Ehrung der heiligen Sternbilder ermahnten.

Montemberg
Die Polis von Montemberg war um einiges kleiner als die von Gleißenstein oder Nitorion, jedoch genauso atemberaubend. Eine Stadt über den Bergen. Auf einem hoch gelegenen Bergplateau zwischen den Gipfeln war die Polis vor hunderten von Jahren erbaut worden und galt noch heute als architektonisches Kunstwerk. Es gab nur eine Brücke nach Montemberg, andernfalls mussten die steilen Bergwände erklommen werden, um in die Stadt zu gelangen. Und selbst dann umgab noch eine mehrere Meter hohe Mauer die Stadt.